Seit ich im Alter von 15 Jahren von der Mutter meines damaligen Freundes zum Geburtstag ein Buch mit der Aufschrift „100 Tipps für die praktische Hausfrau“ bekommen habe, habe ich ein gespaltenes Verhältnis zum Thema Putzen und Haushalt. Das ist doch auch ein unglaublich bescheuertes Geschenk! Ich habe mich so darüber geärgert, dass ich es ungelesen in den Müll befördert habe. Der Verdacht, dass mich die Frau nicht leiden konnte hatte sich damit auch verhärtet 😉 Seit diesem Tag bin ich im Zwiespalt zwischen Ordnungsfanatismus (das niemand nochmals auf die Idee kommt, mir so ein bescheuertes Geschenk zu machen) und dem Hang zum Gegenteil (zu- viel- Ordnung -ist- doch- mega- spießig- und- ich- steh- echt- über- den- Dingen).
Aber warum schreibe ich das heute? Es ist keine späte Rache an der Ex Schwiegermutter in spe, sie liest das mit ziemlicher Sicherheit nicht und wenn würde sie sich vermutlich auch nicht mehr an mich erinnern. Vielmehr bin ich gefragt worden, ob ich bei einer Bloggerchallenge zum Thema „Frühjahresputz“ und/ oder „alles neu macht der Frühling“ teilnehmen möchte. In einem Anflug von „Oh ja, ich will auch alles sauber haben“, hatte ich spontan zu gesagt, um nun festzustellen, dass ich mir damit echt schwer tue.
Seit dem ich jobbedingt zu vielen fremden Menschen in die Wohnung kommen darf, weiß ich, dass ich in Punkte Ordnung und Sauberkeit im Haushalt im vorderen Mittelfeld liege. Ihr glaubt gar nicht, was ich da alles zu Gesicht bekomme und Dinge, die ich niemals sehen wollte, belästigen meine Augen und meine Geruchsnerven 😉
Und Ordnung und Sauberkeit hängen auch irgendwie zusammen, denn wenn ich Dinge ausmiste, dann fang ich anschließend auch immer mit dem Putzen an. Schränke leerräumen, schauen was man wirklich noch braucht, sauberwischen und dann wieder einräumen. Das eine funktioniert nicht ohne das andere.
Ich verwende auch kein Sagrotan und die ein odere andere Spinne wird hinter meinen Schränken auch Ihr kuschliges Nest gebaut haben, aber dennoch kann man jederzeit unangemeldet zu Besuch kommen (und nein, ich habe leider keine Putzhilfe). Dennoch wüsste ich nicht, welche Tipps ich Euch geben kann, außer : Es macht mehr Spaß alles sauber zu machen, wenn das Putzeug selbst hübsch ist, das Putzwasser gut riecht und man dazu Musik hört.
Vielleicht schreibe ich daher einfach mal eine Liste mit Dingen, die Ihr niemals tun solltet:
- mit Straßenschuhen durch die Wohnung laufen
- zum Saubermachen einen dicken Wollpulli anziehen
- keine Motivationsmusik auflegen
- in Staubsaugerbeutel wühlen, um Dinge wiederzufinden (was weg ist, ist weg)
- erst den Schrank ausmisten, wenn die Türen nicht mehr zu gehen
- alles aufheben, weil man es irgendwann schön fand
- Aufräumbücher lesen (lieber in der Zeit gleich anfangen)
- Zettel und Krimskrams auf jede freie Ablagefläche legen
- Leergutsammelstelle direkt in der Küche eröffnen
- Den Schwam von der Küche auch im Badezimmer benutzen
Ich verwende eigentlich hauptsächlich nur einen Universalreiniger in den ich einige Tropfen Orangenöl kippe. Alleine der Geruch animiert zum Weiterwischen 😉
Bei anderen Bloggern habe ich schon gesehen, dass man sich selbst ein Handspüllmittel für Geschirr aus Efeu herstellen kann. Das wollte ich immer mal ausprobieren, hab es aber noch nicht geschafft. Hier könnt Ihr die Beiträge und Tipps der anderen Blogger nachlesen, wenn Ihr mögt.
P.S. Das allerfieseste für mich ist Fensterputzen, da kann ich mich anstrengen soviel ich will, es gibt immer irgendwo Streifen! Und was treibt Euch in den Wahnsinn?
Liebe Julia, bin gerade über Sabine von Ordnungsliebe zu dir rüber gehüpft. Echt jetzt – 100 Tipps für die praktische Hausfrau… Klar, dass diese Beziehung nicht halten konnte – ich fühle mit dir. Bei deinen anderen Tipps kann ich fleissig nicken. Nur – was ist denn falsch an Motivationsmusik? Mich beflügelt meine All-time-favorite-Musik von Abba beim Putzen sehr. Der Tipps mit dem Orangenöl ins Putzwasser ist super – mache ich beim nächsten Mal. Was mich in den Wahnsinn treibt? Das es sofort wieder schmutzig wird, kaum, dass ich geputzt habe ;-). Herzliche Grüsse aus Zürich, Tanja
Hallo liebe Tanja!
Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast! Und oh gott, nein ich habe nichts gegen Motivationsmusik im Gegenteil. Ich habe sogar eine eigene Putzplaylist 😉 es ist nur etwas kompliziert zu schreiben gewesen, weil ich meinte: Dinge, die man niemals tun sollte – also keine Musik hören. Liebe Grüße in die schöne Schweiz!
Haha… über das ’nicht keine‘ bin ich auch kurz gestolpert.
Mich macht Sonne beim putzen wahnsinnig. Da sieht alles auch nach dem wischen noch staubig und vermackelt aus. Gut, dass die Küche zur Nordseite ausgerichtet ist.
Gute Idee mit dem Orangenöl. Habe den Geruch direkt in der Nase:)
oh ja, Sonne! Vor allen Dingen beim Fensterputzen! Schrecklich
Hallo Julia,
ich musste sehr schmunzeln über das Geschenk deiner Ex-Schwiegermutter. Meine Schwiegermama hat früher mal zu mir gesagt: „eine Hausfrau muss immer im Haus sein“! Darüber habe ich mich damals total geärgert, heute kann ich darüber nur grinsen. Meine Schwiegermama ist eine ganz Liebe und jetzt schon 82 Jahre alt, sie kommt halt aus einer anderen Generation und das „Hausfrausein“ war ihre Berufung.
Ich war schon immer ziemlich ordentlich und im letzten Jahr habe ich auch richtig gut entrümpelt. Fenster putzen hasse ich auch und bekomme die auch nie richtig sauber. Deinen Tipps stimme ich absolut zu, vor allem dem mit dem Lesen von Ordnungsbüchern, grins…
Liebe Grüße Andrea
Liebe Julia,
bei mir ist das Anfangen immer am schwersten. Wenn ich einmal dran bin, dann kann mich auch so schnell nichts stoppen.
Und zum Thema Fenster putzen :
Damit hatte ich auch immer meine Probleme, bis ich mir den Fenstersauger von Kärcher angeschafft habe. Der ist wirklich topp. Ich hätte noch nie in so kurzer Zeit so saubere und streifenfreie Fenster.
Liebe Grüße
Vroni
Ich bin über die Blogparade auf deinen Post gestoßen. Deine Liste, was man nicht tun sollte gefällt mir, deine Art zu schreiben gefällt mir und dein Blog gefällt mir auch. Und jetzt bist du in meiner Blogroll und deine Beiträge werde ich zukünftig auch lesen. Das hast du jetzt davon 😉
Liebe Grüße
Sabine
Yeah!!! ich freu mich sehr!! ganz lieben dank dafür!!! ich schau auf jeden fall auch mal bei dir rein…. 🙂
Ich glaube der Schwerpunkt deines Artikels verlagert sich auf die Einleitung.^^ Die Geschichte ist aber auch zum schmunzeln. Vielleicht tröstet es dich, das ich zu Beginn unserer Beziehung mal ein dinA4 großes, 1000 Seiten schweres Kochbuch von der Schwiegerfamilie geschenkt bekam. Bis dahin hatte ich sie nie bekocht und wohnte noch nichtmal mit meinem heutigen Mann zusammen…
Wollte ich nun auch was zum Thema putzen und Ordnung sagen? Ich denke das erübrigt sich mit unseren Anekdoten. 😀
LG Mel vom Ordnungsblog Meldipi