Verpackung aus Müll

Schon seit einigen Jahren versuche ich Geschenkpapier zu vermeiden und Geschenke anderweitig einzupacken, aus Dingen, die man sowieso noch hatte. Dieses Thema Müllvermeidung ist so aktuell wie noch nie und leider ist Deutschland Spitzenreiter beim Verpackungsmüll zu Weihnachten – europaweit 🙁

Zeit das ganze noch etwas auszuweiten und mehr Leute dazu zu animieren, kein fertiges Geschenkpapier zu kaufen. Dieses ist oft beschichtet und lässt sich schlecht abbauen und außerdem ist es eigentlich sowieso komplett unnötig, da es nach Sekunden runtergerissen ist und sich die Müllberge um den Christbaum an Heiligabend fast so hoch stapeln, wie der Baum selbst.

Klar geht es um Optik (die ist mir auch immer sehr wichtig) und um Spannung und Überraschung und ja auch eine hübsche Verpackung kann ein wenig orginelles Geschenk auch noch aufpeppen. Aber manchmal war ich auch zu geizig, für ein teures Papier oder ganz einfach fand ich es zu schade, zum Benutzen.

Ich habe jetzt schon länger Papier gesammelt, dass man sowieso hatte wie z.B. das Papier in dem meine Blumen eingewickelt waren aus dem Blumenladen, das Papier vom Konditor, in dem die kleinen Törtchen eingepackt lagen, das Füllpapier aus neuen Schuhen, Eierkartons (ja auch die funktionieren) und solche Dinge mehr.

Lisa, vom Blog dekotopia hat auf Instagram der Sache mit dem Papiersparen jetzt einen Namen gegeben und zum Mitmachen aufgefordert: mit dem Hashtag wrap_rebels inspiriert sie Leute den Griff zum fertigen Geschenkpapier zu vermeiden und die ungenutzten Ressourcen aufzugreifen. Mach ich gerne und ich würde mich freuen, wenn Ihr Euch ebenfalls beteiligt!

Nicht nur das Papier kann man sparen, sondern auch die Geschenkbänder! Ich benutze einfach Stoffreste, die ich in dünne Streifen reiße oder schneide! Das sieht hübsch aus. Die Karten bastel ich dann einfach aus Zeitschriftenresten, die ich auch in rauen Mengen habe. Klar macht das etwas mehr Arbeit, aber es ist super indivuell, umweltfreundlich und gekostet hat es auch nichts.

So ein wenig hab ich dazu die Stimme meiner Oma im Kopf, wenn sie früher Sätze angefangen hat mit:“ Ja, damals nach dem Krieg, da hatten wir nicht so viel, da mussten wir immer….“  dieses nicht viel haben oder mit dem auskommen, was so da war hatte doch auch sein gutes. Wie sehr haben wir uns daran gewöhnt alles zu jederzeit im Überfluss zu haben, zum Beispiel auch beim Essen. Man nimmt alles als selbstverständlich und als unerschüttlerlich für immer greifbar, aber das ist Quatsch. Vielleicht hilft das bei der Umsetzung: der Gedanke, dass nichts selbstverständlich ist 🙂

P.S. Wusstet Ihr, dass man in Japan generell Geschenke in Stoff verpackt? Diese Technik nennt man Furoshiki!

 

3 comments

  1. Pamela says:

    Finde ich super und hätte gerne noch mehr schöne Beispiele von dir gesehen! Wir bekommen in unserer Gemüse abokiste immer dickes Packpapier mit, riesige Bögen, damit habe ich auch schon was gezaubert, geschenkanhänger oder Etiketten für Marmelade daraus gestanzt 😊

  2. Antje says:

    Das erinnert mich an meine Kindheit (1980er im Osten), wo Geschenkpapier noch nach Gebrauch gebügelt wurde, um es wieder zu verwenden. Ebenso wurde das Lametta fein säuberlich von der Tanne abgesammelt und sorgsam über ein Stück Pappe gelegt fürs nächste Jahr. Damals ging’s nicht anders, weil nicht immer alles verfügbar oder auch zu teuer war.

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